Der Faire Handel ist eine Alternative zum konventionellen Handel, die durch gerechtere Bezahlung der Produzenten und partnerschaftliche Handelsbeziehungen mehr Gerechtigkeit in den Welthandel bringt. Er will. dass Menschen zu ihrem Recht kommen und in ihrer Würde geachtet werden. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt den benachteiligten Produzentengruppen - den Kleinbäuerinnen und -bauern , den Plantagenarbeiterinnen und - arbeitern sowie den Handwerkerinnen und Handwerkern. Sie brauchen keine Almosen, sondern faire Preise für ihre Produkte, Preise über dem Weltmarktniveau. Und vor allem: Ein fester Mindestpreis und langfristige Abnahmegarantien bieten den kleinbäuerlichen Familien die Gewähr,dass ihr Lebensunterhalt auf Dauer gesichert ist.
Natürlich kann der Faire Handel nicht das globale Problem der Armut lösen. Aber er bietet mehr als einer Million von Produzenten mit ihren Familien wenigstens einen Ausweg aus der größten Armut. Und er setzt für Politik, Unternehmer und für Sie und mich ein Zeichen:
Eine andere Welt mit gerechteren Handelsbeziehungen ist möglich!
Produkte aus fairem Handel sind mehr und mehr Qualitätsprodukte. So werden etwa hochwertige Kaffeesorten langzeitgeröstet; die Schokoladen enthalten nur natürliche Aromen und keine fremden Zusatzstoffe. Der größte Teil der Lebensmittel stammt aus geprüft ökologischem Anbau. So haben auch die Umwelt und Sie und ich etwas davon. Das Bewusstsein, qualitativ hochwertige, umweltschonend hergestellte Produkte zu einem fairen Preis zu erhalten, ist also ein gewichtiger Grund im Eine-Welt-Laden einzukaufen.
Nur im Weltladen finden Sie so viele verschiedene Produkte, nicht nur Lebensmittel sondern auch Handwerkserzeugnisse.
Die fairen Waren in unserem Laden beziehen wir hauptsächlich von der gepa, el puente, weltpartner, globo und der Benediktinerabtei Münsterschwarzach.
Weitere Lieferanten:
AKAR, Pakilia, Pearls of Afrika, Contigo Faittrade GmbH, Frida Feeling, Goldbek Verlag GmbH, EZA Fairer Handel GmbH,
• Existenzsichernde Löhne überall auf der Welt
• Schulbesuch statt ausbeuterischer Kinderarbeit
• Langfristige Lieferbeziehungen auf Augenhöhe statt ruinösem Preisdruck
• Menschenrechte ernst nehmen statt moderner Sklaverei
• Fast alle Lebensmittel in Bioqualität
• Kleinbäuerliche Landwirtschaft statt Monokulturen
• Vielfältige Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ermöglichen
• Plastikverbrauch deutlich verringern, Naturprodukte verwenden
• Genossenschaften von Produzentinnen und Produzenten sowie kleine
Familienbetriebe unterstützen
• Unfairen Zwischenhandel ausschalten
• Bei Krisen die Handelspartner nicht im Stich lassen
• Gemeinschaftsprojekte aller Art mitfinanzieren (Gesundheitsstationen,
Kindergärten, Schulen usw.)
• Transparente Lieferketten statt intransparenter Herkunft der Waren
• Hohe Standards, regelmäßige Qualitätskontrollen
• Unikate statt Massenware
• Langlebige Artikel
• Zahlreiche Auszeichnungen bei Warentests
Noch gibt es diese Produkte, die bei uns zu einem guten Frühstück gehören, im Überfluss! Und der Preis für Kaffee sinkt seit März diesen Jahres in manchen Supermärkten drastisch. Also kann ich doch weiterhin wie gewohnt mein Frühstück genießen!?
Die Mitglieder des Eine-Welt-Ladens sagen: Ja – aber bitte fair!
Denn fair gehandelte Waren sollen nicht nur einen gerechteren Lohn für die Produzent*innen garantieren,sie sollen klimagerecht sein. Das heißt, dass über den Preis die Umstellung auf klimafreundliche Anbaumethoden, auf klimaresiliente Pflanzen und Schutz des Bodens ermöglicht wird.
Ein Beispiel ist der Kaffee Organico der GEPA. Aber auch mit dem Kauf fair gehandelter Tees oder von Kakao können wir ein wenig zum Klimaschutz beitragen.
Die GEPA schreibt dazu:
Konventionell gehandelt
Fair gehandelt
Schon vor 8 Jahren schrieb der WWF Deutschland als Ergebnis einer Studie, dass bis 2050 die Hälfte der heute für den Kaffeeanbau genutzten Bodenflächen durch den Klimawandel verloren gehen könnte. Auch die Zunahme von Pflanzenkrankheiten, die in den letzten Jahren z.B. in Äthiopien, Brasilien und Guatemala zu großen Ernteausfällen führten, sind auf den Klimawandel zurückzuführen. Der Trocknungsprozess, der einen hohen Einfluss auf die Qualität der Kaffeebohnen hat, wird durch unregelmäßige Regenfälle erschwert.
Foto: GEPA
Klimaschonend angebaut
Kleinbäuerliche Landwirtschaft und Bio-Anbau sind an sich schon besser fürs Klima: Mischkulturen mit Schattenbäumen statt industrieller Monokulturen benötigen weniger Maschinen, weniger Wasser und weniger künstlichen Dünger – bieten dafür aber größere Artenvielfalt.
Klimaschutz für die Zukunft
Fair Trade spielt außerdem eine wichtige Rolle beim Kampf gegen und die Anpassung an den Klimawandel. Die GEPA unterstützt ihre Partner dabei, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Unter anderem über den Handelspartnerfonds fördert sie klimafreundliche Produktionsweisen und Umstellung auf Bio-Anbau.
CO2-neutral geröstet
Die moderne Röstanlage in Deutschland ist nicht nur an sich energieeffizient, der benötigte Strom dafür stammt auch ausschließlich aus Wind und Wasserkraft.
Kleinere Packung spart Platz beim Transport
Die GEPA hat die Packung des 250-Gramm-Päckchen um einen Zentimeter verkürzt – bei gleichem Inhalt. Ein Zentimeter bedeutet für den Transport ab Rösterei: 40 Orgánico-Päckchen mehr pro Palette. Das entlastet die Straßen, spart Platz und Gewicht beim Transport – und damit CO2.
In Zahlen heißt das: Für Orgánico müssen pro Jahr 20 LKW weniger fahren und man spart bei den Umkartons 1.500 Kilogramm Material
Klimaneutraler Schiffstransport
Für den Transport nach Deutschland vergibt die GEPA Fördergelder an ihren Handelspartner-Fonds, mit dem Klimaprojekte der Handelspartner gefördert werden.
Auch die Teeproduktion ist in vielen Gebieten der Welt, vor allem in tiefer gelegenen Zonen, klimabedingt bereits unrentabel geworden, so dass sich der Anbau in höhere Gebiete verlagern muss. Verteilungskämpfe und Verarmung scheinen auch hier vorprogrammiert.
Auf den Internetseiten der GEPA finden sich auch Informationen zu den Handelspartner-Fonds, wie z.B. mit dem Bau von Wasserauffangbecken bei TPI(Tea Promoters India) im Teeanbau der Klimakrise getrotzt wird.
Foto: GEPA
Kakao ist besonders anfällig für klimatische Veränderungen; Bodenwassergehalt, Temperatur, Sonnenlicht u.a. müssen stimmen, damit die Ernte erfolgreich ausfällt. Forscher*innen gehen auch hier von einem Verlust eines großen Teils der Anbauflächen aus. Diese Prognose bedeutet vor allem in Westafrika Verteilungskämpfe, die weitere Abholzung des Regenwalds und Abwanderung der Bewohner und somit eine gravierende Zunahme der Arbeiter.
Foto: GEPA
Um zu überleben, müssen sich die Bauern der Kakaokooperative COOPROAGRO in der Dominikanischen Republik so schnell wie möglich an die neuen Gegebenheiten anpassen.
In der genossenschaftseigenen Modellfarm wird experimentiert, welche Setzlinge sich den veränderten Bedingungen besonders gut anpassen. Um die Bauern damit beliefern zu können, muss diese Farm dringend ausgebaut werden. Das Geld dafür kommt u.a. aus dem fairen Aufschlag, den die GEPA zusätzlich zu dem erhöhten Mindestpreis und der Bio-Prämie für den Kakao bezahlt.
Kaffee, Tee und Kakao sind nur 3 Beispiele, die zeigen, wie Sie und ich beim fairen Klimafrühstück tagtäglich etwas Sinnvolles für Klimagerechtigkeit tun können.
Foto: GEPA
Alle Fotos: GEPA - The Fair Trade Company
Darum: genießen Sie diese und viele andere fair gehandelte Lebensmittel in der Hoffnung, dass eine Klimawende geschafft werden kann!
Der Eine- Welt-Laden Christuskirche fordert die Bundesregierung auf, bei der anstehenden Weltklimakonferenz in Dubai Verantwortung zu übernehmen für Schäden und Verluste, die durch die Klimakrise entstehen. Viele Regionen insbesondere im Globalen Süden leiden bereits seit Jahren unter zunehmender Trockenheit oder häufiger auftretenden Unwettern - und das, obwohl sie nur wenig zur Entstehung der Klimakrise beigetragen haben. Zahlreiche Kleinbäuer*innen und Handwerker*innen sind dadurch in ihrer Existenz bedroht und gezwungen, ihre Felder und Werkstätten zu verlassen.
Die Klimakrise ist ungerecht! Denn die Menschen, die am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben, sind am stärksten von ihren Folgen betroffen. Deswegen muss die Bundesregierung Verantwortung übernehmen und sich dafür einsetzen, dass die besonders betroffenen Menschen Zugang erhalten zu Hilfen, um ihre Existenz zu sichern.
Der Faire Handel ist Teil der Lösung bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Anpassung an ihre Folgen. Denn beispielsweise mit Beratung und der Bereitstellung von klimaangepasstem Saatgut unterstützt der Faire Handel Kleinbäuer*innen und Handwerker*innen ganz direkt bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Eines von vielen Beispielen war die Einstellung eines technischen Beraters bei der Wupperthal Original Rooibos Cooperative (WORC) in Südafrika – dem GEPA- Partner für Rooibostee. Dieser hat die Kooperative beraten und den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Wissen vermittelt, wie man die Bodenbeschaffenheit verbessern kann.
Die Politik aber muss für Strukturen sorgen, die eine gerechte Entwicklung unterstützen.
Bereits bei der letzten Weltklimakonferenz wurde beschlossen, dass neben Geldern für die Anpassung an den Klimawandel auch Mittel bereitgestellt werden müssen, um Schäden und Verluste auszugleichen. Nun soll es darum gehen, die genauen Bedingungen für Zahlungen aus diesem Fonds auszuhandeln. Der Weltladen fordert eine gerechte Verteilung dieser Mittel und dass auch Personengruppen, die stark von den Folgen der Krise betroffen sind, Zugang bekommen und nicht durch bürokratische Hürden abgeschreckt werden.
Der Einsatz für mehr Klimagerechtigkeit bildet einen Schwerpunkt des Fairen Handels aller Weltläden.